Läuft der Reefer-Flottenfonds auf Grund?

Anleger fürchten um ihre Einlage

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Anleger fürchten um ihre Einlage der 2006 vom Emissionshaus MPC Münchmeyer Petersen Capital aufgelegten geschlossenen Beteiligung „Zweite Beteiligungsgesellschaft Reefer-Flottenfonds mbH & Co. KG“. Dies ist eine Beteiligungsgesellschaft für die Finanzierung von 14 Kühlschiffen mit einer Laufzeit von 12 Jahren.

Bei den Beteiligungen der MPC Reefer-Flottenfonds I und II handelte es sich jedoch um eine veraltete Schiffsklasse. Zumindest die Schiffe des Reefer-Flottenfonds II waren mit einem Baujahr 1992/1993 bereits zum Zeitpunkt der Zeichnung 15 Jahre alt und vermutlich gar nicht mehr konkurrenzfähig. Auch bestehen Hinweise auf eine im Verkaufsgespräch geäußerte Gleichsetzung beider Fonds, die jedoch nicht den Tatsachen entspricht.

Risiko liegt beim Anleger

  • Die Fondskonstruktion legt nahe, dass nicht nur das Charterrisiko fast vollständig auf den Anleger übertragen wurde. Auch weitere Risiken sind allein durch die Gestaltung des Fonds vorgegeben. Vom Gesamtinvestitionsvolumen in Höhe von 248.090.000 $ wurden 220.437.000 $ in diese 14 Schiffe investiert: Mexican Mermaid, Atlantic Mermaid, Buzzard Bay, Coral Mermaid, Caribbean Mermaid, Eagle Bay, Falcon Bay, Fortuna Bay, Hawk Bay, Pacific Mermaid, Prince of Seas, Prince of Tides, Prince of Waves und die Tasman Mermaid. Das einzuwerbende Eigenkapital betrug lediglich 115.830.000 $, so dassüber die Hälfte der Kostenmittels Fremdkapital von Banken finanziert wurde.

    Nach unseren Recherchen wurden 28,57 % des von der Käuferseite investierten Kapitals nicht in die Beteiligung an sich investiert, sondern lediglich zur Finanzierung der Beteiligung verwendet. Setzt man die Vermittlungsprovisionen rechnerisch ins Verhältnis zu dem Eigenkapital so ergeben sich bereits Abflüsse des Kapitals in Höhe von 21,30 %, das Agio in Höhe von 5 % ist darin noch nicht enthalten.

    All diese Risiken waren aufklärungsbedürftig, womöglich wurde dies jedoch in Beratungsgesprächen versäumt.

  • Reefer-Flottenfonds

    Cargo ship Prince of Seas Author: Rennett Stowe

    Reefer-Flottenfonds Schiffsfonds Falschberatung

    Abb. Beispiel Containerschiff
    Foto: fotolia.de / © Ralf Gosch

Reefer-Flottenfonds – Wirtschaftliche Entwicklung des Fonds in Bezug zur Gesamtprognose

Wurden 2007 noch die prognostizierten 7,00 % ausgeschüttet, waren es 2008 nur noch 3,00 % und seit 2009 gab es keine Ausschüttungen mehr. Der Grund kann darin gesucht werden, dass die Schiffe bereits 15 Jahre alt waren und Kühlcontainer nicht in ausreichendem Maße aufnehmen konnten. Sie befanden sich quasi auf ihrer finalen Fahrt. Die Prognose im Prospekt spricht zwar davon, dass mit den Schiffen noch jeweils 25 % Verkaufserlös zu erzielen war. Aber mit einem neueren Schiff der Reefer I Klasse konnte auch nur noch 17 % erzielt werden. Diese optimistischen Wiederverkaufswerte wurden jedoch in die Gesamtprognose der Beteiligung einbezogen.

Die Vergütungen bei Reefer II wuchsen auf 26,30 % des Eigenkapitals an. Demgegenüber wurde der „Aufwand“ für den Erwerb der Anlageobjekte scheinbar reduziert. Aber auch hier wird die tatsächliche Situation unseres Erachtens entstellt. Denn die Ausfallwahrscheinlichkeit des Investitionsaufwands, sprich des Kaufpreises der Schiffe, war gegenüber dem bei Reefer I doppelt so hoch, da nach unserer Auffassung eine Verwertung der veralteten Schiffe von Anfang an unwahrscheinlich war.

Zusammenfassend lässt sich daher aus unserer Sicht festhalten, dass Reefer II gegenüber Reefer I für den Anleger:

  • Teurer war, da nunmehr 26,30 % seiner Anlagesumme in Vergütungen floss.
  • Riskanter war, da überalterte Schiffe zu überhöhten Rückkaufpreisen kalkuliert waren.
  • Die Beteiligung ein geringeres Investitionsvolumen hatte und mithin die Krisenresistenz mangels Liquidität oder sicherungsfähiger Objekte nicht existent war.

Vermutlich wurden die Kunden über keinen dieser Aspekte aufgeklärt.

Die Anwälte der Kanzlei Helge Petersen & Collegen prüfen ihren Fall im Rahmen einer kostenfreien und unverbindlichen Ersteinschätzung. Insbesondere prüfen wir für Sie die Frage, ob es Ansatzpunkte für eine Falschberatung gibt. Lesen Sie diesen Beitrag auch auf unserem Kanal bei anwalt.de.


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