Unsichere Zeiten für Kunden von Immobilienfonds

Verunsichert durch die Krise der Immobilienfonds, suchen immer mehr Bankkunden die Beratungsstellen der Verbraucherzentrale SH e.V. auf.

Vor etwa drei Jahren hat eine Vielzahl von Bankkunden ihre Ersparnisse scheinbar sicher und rentabel in Immobilienfonds investiert. Leider durchlaufen viele dieser Immobilienfonds derzeit eine Krise; 15 der größten Fonds haben die Rücknahme ihrer Anteile ausgesetzt, drei davon werden voraussichtlich aufgelöst.

„Wer prüfen möchten, ob gegenüber der Bank Ansprüche wegen Falschberatung bestehen, sollte umgehend handeln“, sagt Michael Herte, Referent für Finanzdienstleistungen der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein e. V., denn der Fristbeginn der dreijährigen Verjährung ist der Zeitpunkt des Erwerbs des Wertpapiers (§ 37a WpHG a.F.) Gerade diejenigen, die in letzter Zeit beruhigende Briefe Ihrer Bank oder Ihres Finanzdienstleisters in diesem Zusammenhang erhalten haben, sollten stutzig werden.

Besonders von dieser Verjährungsproblematik betroffen sind Inhaber des Fonds Premium Management Immobilien-Anlagen mit der Wertpapier-Kenn-Nummer WKN A0ND6C, der durch die Commerzbank vertrieben wurde. Der Fonds wurde zum 19.05.2008 aufgelegt und gerade in dieser Anfangszeit in großen Stückzahlen verkauft. Viele Käufer sind nicht aus eigenen Stücken auf dieses Wertpapier aufmerksam geworden, sondern wurden von Bankberatern dazu motiviert, andere Anlagen zu veräußern und das Geld in diesen Fonds einzuzahlen.

Leider lässt sich nun oft beobachten, dass sich die ursprünglichen Anlagen der betroffenen Bankkunden gut entwickelt haben, während der empfohlene Fonds Premium Management Immobilien-Anlagen derzeit keine Anteile direkt von den Anlegern zurücknimmt und sich diese Anteile daher nur mit großen Verlusten an den Börsen verkaufen lassen.

Wer zu den Käufern ab Mai 2008 gehört, sollte sich daher beeilen und unabhängigen Rat aufsuchen.

Als risiko- und kostenfreien Weg, die drohende Verjährung zu hemmen und vielleicht sogar nicht auf einem Schaden sitzen zu bleiben, bietet sich die Einschaltung der Schlichtungsstelle des Bundesverbandes deutscher Banken an. Auch zu diesem Verfahren beraten Sie die Verbraucherschützer der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein e.V.

Informationen zu den sicheren Teilen-Buttons in der Datenschutzerklärung
Posted in: